In den letzten Wochen fallen mir vermehrt Studien über übergewichtige Kinder ins Auge. Die Tendenz soll dabei in den nächsten Jahren immer mehr zunehmen. Für mich war das ein Anlaß mir einmal das Essverhalten in Schulen näher anzusehen.
Die meisten Kinder und Jugendliche nehmen sich entweder eine Jause von zuhause mit oder bekommen extra Geld um sich Jause/Mittagessen kaufen zu können. Teilweise gibt es Buffets oder ganze Kantinen vor Ort. Oft sind die Schüler auch darauf angewiesen sich im nächsten Supermarkt oder Fast Food Imbiß zu versorgen. Genau dieser sehr große Freiraum kann zu nicht geeigneter Essenswahl verführen.
Zu meiner Schulzeit (ich gebe zu, das ist auch schon ein paar Jährchen her) war es ähnlich. Die gesunde und ausgewogene Vormittagsjause habe ich von zuhause mitgenommen. Stand wieder Nachmittagsunterricht am Programm hatte ich einen kleinen Betrag zur Verfügung um mir entweder in der Schul-Cafeteria oder im Supermarkt gegenüber etwas zu kaufen. In beiden Fällen ahmte ich das Verhalten zuhause so gut wie möglich nach und versuchte entsprechende Dinge zu kaufen. Trotz Gemüse, Salat, Fisch und Fleisch gab es NATÜRLICH auch Süßes! Gezwungenermaßen, ich gebe zu ich hätte gern mehr genascht, gab es nur hin und wieder Kekse, Schoki & Co. Mein Taschengeld gab einfach nicht mehr her. Und zu Mittag wollte ich schlichtweg „was gscheits“ essen.
Die Gesundheitsförderung kommt
Heute entwickeln sich viele Dinge anders. Ich kann aber besonders
in Deutschland und Österreich auch eine Art Gegentrend beobachten. Mittlerweile gibt es gesetzliche Vorgaben für Gesundheitsförderung in Schulen. Dieses Vorhaben soll den gleichen Effekt wie die Betriebliche Gesundheitsförderung haben nur eben speziell für Schüler und Lehrer. Auch die sog. Ernährungsbildung ist ein Teil von diesem Programm bzw. dieser neuen Regelung. Das Ziel ist, dass Schüler lernen selbstverantwortliche Entscheidungen in Bezug auf Lebensmittel zu treffen, bewusst zu essen und wie man welche Lebensmittel am besten aufbewahrt und zubereitet. In der Theorie klingt das ja recht gut, aber funktioniert die Umsetzung auch in der Schulpraxis? Ich denke ein erster Ansatz ist gemacht. Es werden zuckerfreie Getränke angeboten, regelmäßige Obst- und Gemüsewochen veranstaltet, kochen gelernt und vor allem immer auch die Eltern miteinbezogen.
Mein persönliches Fazit
Grundsätzliches finde ich solche und andere gesundheitsfördernden Programme eine gute Idee. Das Essverhalten in jungen Jahren ist besonders prägend für das Jugend- und Erwachsenenalter. Auch der Einfluss von außen ist hier am stärksten. Und zwar in beide Richtungen. Vor allem Menschen in der unmittelbaren Umgebung üben den stärksten Einfluss. Dazu zählen Eltern, Freunde und eben auch hier die Schule. Während der Unterrichtszeit ist die elterliche Stimme nicht anwesend und soll von diversen Maßnahmen in der Schule so gut wie möglich ersetzt werden. Ich kann mich nur wiederholen: Kein schlechter Gedanke. Ich finde nur schade, dass es überhaupt erst soweit kommt, dass Ernährungsbildung vorgeschrieben werden MUSS, weil viele Kinder einerseits das Wissen nicht zuhause mitbekommen und/oder nicht umsetzen können.
Haben Sie Kinder? Wie ist das bei Ihnen?